Pflegeberuf muss 365 Tage im Jahr gestärkt werden“

14.06.2024

Pflegeberuf muss 365 Tage im Jahr gestärkt werden“

  • Insgesamt 5.800 Pflegefachkräfte und 2.000 Auszubildende in Tirol
  • Pflegegipfel und Pflegestammtisch als wichtige Drehscheiben in der Weiterentwicklung

Die Pflege ist ein wertvoller und hochprofessioneller Beruf. Die Pflegefachkräfte genießen eine fundierte theoretische und praxisnahe Ausbildung. Aus diesem Grund sollen ihnen künftig auch mehr Kompetenzen in der Praxis zugesprochen werden. Dadurch können Arbeitsabläufe effizienter gestaltet werden und Pflegerinnen und Pfleger erhalten eine an ihre Kompetenzen angemessene Verantwortung zugesprochen.“ Gemeinsam mit allen SystempartnerInnen sowie den PflegeexpertInnen aus den Bezirken sollen daher die Rahmenbedingungen für die Gesundheit und Pflege weiter optimiert werden – dafür sprachen sich heute auch vor Ort alle Teilnehmenden aus. Nicht zuletzt wurde auch aus diesem Grund im Vorjahr der Pflegegipfel und der Pflegestammtisch ins Leben gerufen.

Weitere Pflege-Ausbildungsschwerpunkte in Kufstein und Lienz

Mit Herbst 2023 starteten die ersten 27 Pflegelehrlinge ihre Ausbildung in Tirol. Zusätzlich nahmen insgesamt rund 190 SchülerInnen das Angebot der letzten dreijährigen Diplomausbildung Gesundheits- und Krankenpflege wahr. Auch zwei fünfjährige Ausbildungsschwerpunkte „Pflegefachassistenz“ starteten an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLWest) in Innsbruck und an der Höheren Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS) in Zams.

Weitere Pflege-Ausbildungsschwerpunkte an höheren und mittleren Schulen wie in Kufstein und Lienz sollen im Herbst 2024 folgen. Wir setzen gezielt auf wohnortnahe und flexible Ausbildungsmöglichkeiten sowie eine umfassende finanzielle Unterstützung, um die Pflege neu- und weiterzudenken sowie Ausbildungsmöglichkeiten zu attraktivieren.

Das durchlässige Bildungssystem ermögliche es, nach einer abgeschlossenen Pflege-Ausbildung an den Schulen weitere berufsbegleitende Qualifikationen im Gesundheits- und Pflegebereich zu erwerben.

Rahmenbedingungen verbessern und Kompetenzen erweitern

Um ein effizientes Arbeiten der Pflegefachkräfte vor allem im Nachtdienst in Krankenanstalten zu ermöglichen, brauche es vor allem Kompetenzerweiterungen im medizinisch-diagnostischen Bereich wie die Vorbereitung und Verabreichung von intravenösen Injektionen oder Assistenztätigkeiten bei der chirurgischen Wundversorgung. Zusätzlich bedarf es weiterer Maßnahmen rund um die Dienstplansicherheit, Verwaltungsvereinfachung sowie flexible Kinderbetreuungsangebote, um die Pflegekräfte zu entlasten und damit den Pflegeberuf nachhaltig zu stärken. Durch den laufenden Austausch mit allen Expertinnen und Experten der Tiroler Pflegelandschaft sowie den Rückmeldungen aus den verschiedenen Regionen Tirols, konnten bereits zahlreiche Projekte in den vergangenen Monaten gestartet oder umgesetzt werden. Dabei werden beispielsweise die Gehälter in den Gesundheits- und Pflegeberufen evaluiert, Kinderbetreuungsmöglichkeiten an Pflegeeinrichtungen eingerichtet und das wohnortnahe Case Management weiterentwickelt.

Ein weiteres Projekt, um den Zeitaufwand für Dokumentation zu reduzieren und die Rahmenbedingungen zu verbessern, stellt das Pilotprojekt „Pflegedokumentation Neu Tirol“ dar. Dabei soll in sechs ausgewählten Alten- und Pflegeheimen in den Bezirken Lienz, Schwaz, Landeck, Reutte und Kitzbühel sowie den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen bis Ende 2024 eine einfachere und effizientere Dokumentation auf Schiene gebracht und anschließend flächendeckend umgesetzt werden.