Pilotprojekt „Pflegedokumentation Neu“ soll Administration in der Pflege vereinfachen
Pilotprojekt „Pflegedokumentation Neu“ soll Administration in der Pflege vereinfachen
- Land Tirol, Stabstelle Strukturentwicklung Pflege, Gesundheits- und Krankenpflegeschulen und PflegeexpertInnen aus den Alten- und Pflegeheimen setzen Maßnahme bis Ende 2024 um
- Zeitaufwand für Dokumentation soll reduziert und für pflegerische Kernaufgaben erhöht werden
- Strukturplan Pflege 2023-2033 damit weiterhin auf Umsetzungskurs
In der Pflegedokumentation halten die Einrichtungen die geplanten und durchgeführten Schritte rund um die Pflege der zu Pflegenden fest. In Tirol soll die diese verschlankt, benutzerfreundlicher und effizienter werden. Ziel ist es, durch verringerten Zeitaufwand den Arbeitsdruck zu verringern. Dazu startete nun das Pilotprojekt „Pflegedokumentation Neu Tirol“: Im Rahmen von Workshops werden vonseiten des Landes Tirol gemeinsam mit der Stabstelle Strukturentwicklung Pflege sowie VertreterInnen von sechs ausgewählten Alten- und Pflegeheimen in den Bezirken Lienz, Schwaz, Landeck, Reutte und Kitzbühel sowie der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen bis Ende 2024 eine einfachere und effizientere Dokumentation auf Schiene gebracht und anschließend umgesetzt werden.
„Wir wollen die Pflegelandschaft weiter optimieren. Dazu gehört auch, dass administrative Tätigkeiten vereinfacht werden – ganz nach dem Motto ‚so einfach wie möglich, so viel wie nötig‘. Mit der Pflegedokumentation wird die hochqualifizierte Arbeit der Pflegerinnen und Pfleger verschriftlicht – gleichzeitig müssen wir die Arbeit in einem angemessenen Ausmaß dokumentieren, um überbordenden Administrationsaufwand zu verringern. Zusammen mit ausgewählten Heimen und Schulen sollen nun Standards erarbeitet werden, die für eine Verlagerung weg von der zeitaufwändigen Dokumentation hin zu mehr Arbeitsqualität sorgen sollen“, betont Gesundheits- und PflegelandesrätinCornelia Hagele.
Maßnahme aus Strukturplan Pflege wird umgesetzt
Die „Vereinfachung der administrativen Tätigkeiten“ wurde im Strukturplan Pflege 2023-2033 als eine zentrale Maßnahme festgelegt. Im Zuge der Bezirkstouren im vergangenen Jahr wurden in Workshops seitens des Landes und der Stabstelle Strukturentwicklung Pflege gemeinsam mit Beteiligten der stationären, teilstätionären und mobilen Pflege Ideen und mögliche Qualitätsverbesserungen in den Bereichen Pflegeprozess, Pflegedokumentation und Fortbildungen bereits gesammelt. In einem Schritt gilt es im Zuge des Prozesses zur Neuaufstellung der Dokumentation, die Darstellung des Pflegeprozesses in den EDV-Anwendungen der Tiroler Alten- und Pflegeheimen zu verbessern.
„Eine umfassende Pflegedokumentation ist das Arbeitszeugnis unserer hochqualifizierten Arbeiten am Menschen. Der damit verbundene, administrative Aufwand in den letzten Jahren ist jedoch deutlich gestiegen. Daher haben wir uns für dieses Projekt entschieden, um relevante Informationen wieder zu fokussieren und den Organisationen in Tirol zur Verfügung zu stellen. Zudem werden wir in diesem Projekt die Digitalisierung weiter forcieren, um auch dort die Benutzerfreundlichkeit zufriedenstellend für die Mitarbeitenden anzupassen“, soKathrin Hörschläger, Projektleiterin und Leiterin der Stabstelle für Strukturentwicklung Pflege.
In zwei Phasen zur Dokumentationsvereinfachung
Konkret werden in der ersten Phase im Rahmen von drei Workshops Standards für die „Pflegedokumentation Neu Tirol“ erarbeitet. Im Anschluss werden die erarbeiteten Maßnahmen in einem Handbuch gesammelt und der Steuerungsgruppe bestehend aus der Abteilung Pflege des Landes, der Projekt- und fachlichen Leitung sowie VertreterInnen der ARGE Tiroler Altenheime, der Heimanwaltschaft und der BewohnerInnenvertretung zur Genehmigung vorgelegt. „Mit dem Projekt wird ein weiterer Verbesserungsvorschlag unserer Pflegemitarbeiterinnen und Pflegemitarbeiter umgesetzt. Damit werden die Pflegeberufe nachhaltig attraktiviert. Vor allem administrative Aufgaben zu reduzieren und die Pflegedokumentation zu vereinfachen, stellen wichtige Schritte dar, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Es freut uns als Vertretung der Tiroler Altenheime, dass in diesem Prozess vor allem auch die Pflegefachkräfte als Expertinnen und Experten von Beginn an eingebunden werden“, betont Georg Berger, Obmann der ARGE Tiroler Altenheime. In der zweiten Phase werden die Maßnahmen bis Ende 2024 in die EDV-Systeme implementiert und die Mitarbeitenden der Wohn- und Pflegeheime in die „Pflegedokumentation Neu Tirol“ eingeschult.