Tirol erweitert Kinderbetreuungsangebot

27.09.2024

Mehr Plätze und bessere Vereinbarkeit für Familien

In Zeiten, in denen beide Elternteile oftmals berufstätig sind, gewinnt eine verlässliche Kinderbildung und Kinderbetreuung immer mehr an Bedeutung. Ein entscheidender Baustein in diesem Zusammenhang ist der Ausbau eines flächendeckenden Angebots. Um Eltern mehr Planungssicherheit und Wahlfreiheit zu geben, setzt das Land Tirol zudem erstmals in Österreich auf das Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes. Damit soll ab September 2026 tirolweit ein bedarfsgerechtes, leistbares, ganztägiges und ganzjähriges Angebot für Kinder ab dem zweiten Geburtstag sichergestellt werden. Im vergangenen Jahr konnten in Tirol neben der Anzahl der Einrichtungen auch die Anzahl der Gruppen und Betreuungsplätze kontinuierlich erweitert werden.  Deshalb konnte ich mir kürzlich gemeinsam mit Familienministerin Susanne Raab und Landeshauptmann Anton Mattle in Schlitters ein Bild vor Ort machen.

Bund und Länder investieren 4,5 Milliarden Euro bis 2030

Gemeinsam mit den Ländern und Gemeinden werden seitens des Bundes bis 2030 insgesamt 4,5 Milliarden Euro in den Ausbau und die Qualität der Kinderbildung und -betreuung investiert. Zudem übernimmt der Bund im Rahmen der Verbesserung des Betreuungsschlüssels zusätzliche Personalkosten, was die Arbeit in den Gruppen für PädagogInnen und Assistenzkräfte erleichtert.

Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spiele unter anderem das regionale Angebot an Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen, tägliche Öffnungszeiten, Betriebstage und das Angebot eines Mittagessens – die sogenannten VIF-Kriterien (Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf) –eine wesentliche Rolle.

Besonders erfreulich ist, dass Tirol laut der aktuellen Kinderbetreuungsstatistik seit diesem Jahr erstmals das Barcelona-Ziel der Europäischen Union in den Kinderbetreuungseinrichtungen überschritten hat. Weiters konnten im vergangenen Jahr neben dem Ausbau der Einrichtungen auch die Anzahl der Betriebstage und das Angebot eines Mittagstisches erweitert werden. Durch Maßnahmen wie diese lässt sich der Alltag auch bei unregelmäßigen Arbeitszeiten besser planen. Gerade für Eltern, die im Schichtdienst arbeiten, ist diese Flexibilität besonders von Vorteil.

Tirol Vorreiter bei Kinderbildung und -betreuung

Mit dem geplanten Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes soll diese Flexibilität noch weiter gestärkt werden: „Im Rahmen einer Studienreise nach Finnland haben wir anhand von Best-Practice-Beispielen gesehen, dass dort die Kinderbildung im Mittelpunkt steht. Uns geht es also um die Qualität und darum, schon früh mit Bildung und dem Vermitteln von sozialen Kompetenzen zu beginnen. Das ist die Grundlage für unsere Initiative und die Vermittlung hilft Eltern, beruflich flexibel zu bleiben, während ihre Kinder gut versorgt sind“, so LH Mattle.

Mit Herbst startete in vier Pilotregionen die geplante schrittweise Umsetzung in Tirol. Zudem haben drei Landes-KoordinatorInnen ihre Arbeit in den Gemeinden der Pilotregionen aufgenommen. In den kommenden Monaten werden in zwei definierten Arbeitsgruppen zentrale Themen wie die Harmonisierung der Eltern- und Betriebsbeiträge sowie die Entwicklung einer Anmeldeplattform bearbeitet.